Wissenstest

 

Die Vermittlung des feuerwehrtechnischen Wissens bildet einen der Schwerpunkte der Arbeit in der Jugendfeuerwehr. Dieser Aufgabenbereich stellt eine wichtige Funktion bei der Gestaltung eines voll einsatzfähigen Feuerwehrdienstleistenden aus dem „Rohmaterial Feuerwehranwärter“ dar. Das Ziel dieser Arbeit ist, das Interesse und Freude der Feuerwehranwärter am Dienst in der Feuerwehr zu fördern, um dadurch eine dauerhafte Bindung zur Feuerwehr zu erreichen. Ein wesentliches Instrument, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Wissenstest-Aktion. Vorbereitung auf die Wissenstest-Aktion.

 

 

Die Vorbereitung auf den Wissenstest ist der eigentliche Sinn der Aktion.

Der Wissenstest selbst soll nur die Krönung für den gesamten Aufwand sein. Je nach örtlichen Verhältnissen und Teilnehmerzahl kann die Ausbildung unterschiedlich organisiert sein.

 

Durchführung des Wissenstests

Die Feuerwehr-Aktionswoche bietet den besten Rahmen für die Durchführung des Wissenstests. Sollte der Termin aus organisatorischen Gründen nicht eingehalten werden können, so ist möglichst unmittelbar danach, spätestens jedoch bis November die Aktion abzuschließen. Die Voraussetzungen zum Bestehen des Wissenstests sind in der Musterlösung festgelegt.

Teilnehmer, die den Wissenstest erfolgreich bestanden haben, erhalten zur Belohnung eine Testplakette in der Ausführung für die entsprechende Stufe. Diese Testplakette wird zum Übungsanzug für Feuerwehranwärter getragen. Es wird nur die Testplakette der höchsten Stufe des erfolgreich abgelegten Wissenstests getragen.

Testplaketten sind nur für die Stufen I bis III (entsprechend Bronze bis Gold) vorgesehen. Für die Stufe IV kann auf der Landkreisebene eine Urkunde oder eine andere Art der Belohnung festgelegt werden. Es bleibt den Jugendwarten unbenommen, auch eine Teilnahme über die Stufe IV hinaus zuzulassen, sofern der Teilnehmer das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Auch dafür kann eine Belohnung festgelegt werden. Die Art dieser Belohnung sollte jedoch im Landkreis einheitlich sein. Im Anschluss an den Wissenstest sollen die Testfragen gemeinsam besprochen und eventuell noch vorhandene Wissenslücken geschlossen werden. Hilfestellung dazu geben die Musterlösungen.

 

Altersspanne von 12 bis 18 Jahren bei gleichem Wissenstest ungerecht?

Durch die Erweiterung der Alterspanne für die Aufnahme der Jugendlichen in die Feuerwehr auf 12jährige sind auch die Herausforderungen an die Jugendwarte gestiegen. Mehr denn je ist die Kreativität des Jugendwartes gefragt. Der Wissenstest ist schwerpunktmäßig auf die Altersstufen von 12. bis 14. Lebensjahr abgestimmt. Dies entspricht den Festlegungen der Jugendwartmappe. Ab dem 14. Lebensjahr kann der Feuerwehranwärter an der Jugendleistungsprüfung und ab dem 15. Lebensjahr an der Feuerwehr-Grundausbildung teilnehmen. Dem Schwierigkeitsgrad des Wissenstests werden dadurch deutliche Grenzen gesetzt, da eine inhaltliche Abstufung zur Feuerwehr-Grundausbildung erreicht werden muss. Es ist deshalb nahezu zwangsläufig, dass die 15 bis 18jährigen Feuerwehranwärter, die an der Feuerwehr-Grundausbildung und gleichzeitig am Wissenstest teilnehmen (können), das Niveau des Wissenstests zu einfach empfinden. Würde das Niveau des Wissenstests an die älteren Feuerwehranwärter angepasst, so müsste mit zwei Auswirkungen gerechnet werden:

Die Neulinge in der Feuerwehr würden den Anschluss nicht mehr schaffen und wären dadurch demotiviert. Die älteren Feuerwehranwärter würden zwar den Wissenstest interessanter aber dafür die Feuerwehr-Grundausbildung zu langweilig finden. Die Motivationsarbeit würde sich nur verlagern. Den Älteren Teilnehmern muss jedoch klar gemacht werden, dass die Zielgruppe des Wissenstests die 12 bis 14jährigen Feuerwehranwärter sind und dass sie mit den Aufgaben ggf. unterfordert sind. Es sollte jedoch immer angestrebt werden, dass auch die älteren Feuerwehranwärter an der vorbereitenden Ausbildung teilnehmen, denn dort können sie mit Sicherheit etwas dazu lernen.

 

Wissenstest 2010 in Jengen

Es war schon ein erhebender Anblick, als sich rund 200 Jugendliche in schicken Uniformen und Arbeitsanzügen auf dem Hof der Jengener Grundschule versammelten. Dem einen oder anderen war es dabei allerdings etwas flau im Magen, denn beim 9. Kreisjugendfeuerwehrtag ging es hauptsächlich um einen Wissenstest zum Thema «Brennen und Löschen».

 

Schon die Begrüßung durch Kreisfeuerwehrjugendwart Georg Wohlhüter vermittelte den Stellenwert der alljährlichen Veranstaltung, als er von einer «positiven Entwicklung der Teilnehmerzahlen» sprach. 172 Feuerwehranwärter und Anwärterinnen hatten sich zum Wissenstest angemeldet und drei Gruppen aus den Landkreisen Ostallgäu, Unterallgäu und Aichach-Friedberg erwarben die «Deutsche Jugendspange».

Beeindruckt war auch die stellvertretende Landrätin und Landtagsabgeordnete Angelika Schorer. Auch davon, dass im Landkreis insgesamt 52 Mädchen aktiv in den Jugendfeuerwehren mitmachen. Sie betonte, dass sowohl Landkreis als auch Freistaat die Jugendfeuerwehren «in jeglicher Weise» unterstützen, damit sie in der Gesellschaft den nötigen Rückhalt bekommen.

Für Bürgermeister Franz Hauck war es «eine Ehre, Gastgeber sein zu dürfen», und er sah aufgrund des regen Interesses des Nachwuchses «die Zukunft der Feuerwehren gesichert». Kreisbrandrat Markus Barnsteiner bedankte sich dafür, dass die Jugendlichen Flagge zeigten. Und auch bereit seien, in ihre Freizeit sinnvoll zu investieren sowie «zupacken statt zuschauen». Beim Wissenstest selbst waren dann die von der Feuerwehrschule Würzburg erarbeiteten Fragen zu beantworten. Da ging es beispielsweise um das Löschen von Waldbränden, um den Einsatz von Feuerlöschern und um das Verhalten bei Schwelbränden. «War schon machbar» - so lautete jedenfalls das Fazit der 16-jährigen Andrea Kosten von der Jugendfeuerwehr Kaltental. Sie war schon zum dritten Mal dabei und durfte diesmal das Abzeichen in Gold im Empfang nehmen. Sie wertete die Veranstaltung «jedes Jahr wieder interessant», vor allem treffe man viele Gleichgesinnte und könne Erfahrungen austauschen.

(Quelle: all-In.de/ Buchloer Zeitung)